700 grenzüberschreitende Projekte brachten rund 109 Millionen Euro an EU-Mitteln nach Niederösterreich

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LR Eichtinger: Grenzüberschreitende Kooperationen stellen Menschen in den Mittelpunkt 

„Grenzüberschreitende Projekte sind für Niederösterreich unglaublich wertvoll, denn sie haben unmittelbaren Mehrwert auf das Leben der Menschen in der Grenzregion, sie sichern Existenzen aber auch Naturräume, eröffnen Chancen und Möglichkeiten und retten sogar Leben“, zeigt sich Europa-Landesrat Martin Eichtinger erfreut über die überaus positiven Auswirkungen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der letzten 30 Jahre. „Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs vor 30 Jahren und dem EU-Beitritt Österreichs vor 25 Jahren konnte Niederösterreich von Förderprogrammen zur Entwicklung der Grenzregion enorm profitieren. Insgesamt brachten rund 700 grenzüberschreitende Projekte 109 Millionen Euro an Fördermittel nach Niederösterreich“, bilanziert Eichtinger.

Im Rahmen eines Arbeitsgespräches mit Landesrat Martin Eichtinger und dem tschechischen Vizeminister für Regionalentwicklung Zdeněk Semorád, gemeinsam mit Vertretern aus Oberösterreich und Wien, standen aktuelle Entwicklungen und die neue Förderperiode des grenzüberschreitenden Programmes „Interreg Österreich-Tschechische Republik“ im Zentrum. „Dank erfolgreicher gemeinsamer Projekte leben und arbeiten wir heute mit unseren Nachbaren im Miteinander. Um diesen guten Weg weiterzugehen, machen wir uns gemeinsam mit 342 europäischen Regionen und Institutionen für die Fortzahlung der EU-Regionalförderungen in Brüssel stark. Deutliche Signale, dass auch in der nächsten EU-Förderperiode 2021-2027 ausreichend Mittel für alle Regionen für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zur Verfügung stehen sollen, machen uns zuversichtlich“, freut sich Eichtinger.

Beim Amt der Niederösterreichischen Landesregierung sind auch die abwickelnden Stellen des Programms Interreg Österreich-Tschechische Republik angesiedelt. Alleine über dieses Programm werden gegenwärtig 60 grenzüberschreitende Projekte gefördert. 86% der gesamten 98 Mio. Euro an EU-Mitteln, die für die laufende Förderperiode 2014-2020 zur Verfügung stehen, sind dementsprechend bereits gebunden. In diesen Projekten kooperieren 324 Partnereinrichtungen zu einer großen Bandbreite an Themen: neben Biodiversität und Klimawandel etwa zu Tourismus, neben Forschung oder Bildung beispielsweise zu Arbeitsmarktthemen oder zu Gesundheit. 

„Ich freue mich, dass die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Österreich und der Tschechischen Republik so positiv verläuft. Das gegenwärtige Programm nutzt die europäischen Finanzmittel erfolgreich und erfüllt die festgelegten Indikatoren. Dank einer Reihe von aktiven, im Programm involvierten Personen sind die Vorbereitungen für die neue Programmperiode 2021 – 2027 in vollem Gange und ich bin zuversichtlich, dass das neue Programm schon bald nach seiner Genehmigung durch die Europäische Kommission im Jahr 2021 gestartet werden kann“, erklärt Vizeminister Zděnek Semorád.

Michael Böhm, Ärztlicher Standortleiter Landesklinikum Gmünd, Zdeněk Semorád, Vizeminister Tschechische Republik, Martin Eichtinger, Landesrat Niederösterreich und Kathrin Huber, Verwaltungsbehörde Interreg AT-CZ bei der Präsentation der Bilanz: 30 Jahre INTERREG.

Die NÖ Sprachoffensive, an der bisher bereits über 73.000 Kinder entlang der ehemaligen Grenzregion teilgenommen haben, und der grenzüberschreitende Rettungsdienst, sind dabei Leuchtturmprojekte der erfolgreichen Erfolgsstory in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

„Das europaweit einzigartige Projekt „Healthacross for future“ in Gmünd, das die grenzüberschreitende Patientenversorgung auf tschechischer und niederösterreichischer Seite sicherstellt, wurde von der WHO als internationales Vorzeigeprojekt im Gesundheitsbereich ausgezeichnet“, ergänzt Eichtinger.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt konnten rund 7.600 PatientInnen im Rahmen der bereits mehrfach ausgezeichneten Projekte versorgt werden. Aus den Healthacross-Projekten entstanden ist auch die Planung und Umsetzung eines grenzüberschreitenden Gesundheits-Erstversorgungszentrums zwischen Niederösterreich und Südböhmen in unmittelbarer Grenznähe im Stadtgebiet von Gmünd.

„Mit diesem Gesundheits-Erstversorgungszentrum beschreiten wir europaweit einen völlig neuen Weg und die große Zufriedenheit in der Bevölkerung geben unserm Weg recht“, so Eichtinger.

„Durch die Zusammenarbeit aller Berufsgruppen, Medizin, Pflege, Therapie und Administration entsteht hier in Europa ein derzeit einmaliges Vorzeigeprojekt. Sowohl das Landesklinikum Gmünd als auch das zukünftige grenzüberschreitende Gesundheitszentrum stellen für die Bevölkerung eine optimale wohnortnahe medizinische Versorgung unter Berücksichtigung des Versorgungsauftrages sicher“, erklärt Primar Michael Böhm, ärztlicher Leiter des Landesklinikum Gmünd.

Foto: NLK / Burchhart

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