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Nach der heutigen Corona-Besprechung informierte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf gemeinsam mit Primar Christoph Hörmann vom Klinikum St. Pölten, Professor Dr. Karl Zwiauer vom nationalen Impfgremium, Markus Klamminger, Direktor für Medizin und Pflege der NÖ Landesgesundheitsagentur, und Silvia Bockhorn von der Intensivpflege im Klinikum Krems, über die aktuelle Situation.

„Nur die Impfung schützt vor schweren Erkrankungen und vor einem schweren Verlauf“, sagte der LH-Stellvertreter, der auch betonte. „Wir haben momentan in Niederösterreich bei der Impfung einen sehr guten Zulauf, 76 Prozent aller Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher ab dem fünften Lebensjahr sind mindestens einmal geimpft. Rund 82 Prozent aller Menschen ab dem zwölften Lebensjahr haben mindestens eine Impfung erhalten. Bei der dritten Dosis ist Niederösterreich das führende Bundesland, 22,5 Prozent der Gesamtbevölkerung sind bereits dreimal geimpft.“

Experten Gespräch: Markus Klamminger, Direktor für Medizin und Pflege der NÖ Landesgesundheitsagentur, Primar Christoph Hörmann vom Klinikum St. Pölten, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Silvia Bockhorn von der Intensivpflege im Klinikum Krems und Professor Dr. Karl Zwiauer vom nationalen Impfgremium (v.l.n.r.) Foto: © NLK Filzwieser

„Letzte Woche sind rund 120.000 Menschen geimpft worden, wir haben momentan einen Höchststand von 25.000 Impfungen pro Tag, das ist mehr als in der Hochphase im Frühjahr“, sprach Pernkopf einen weiteren Aspekt an. „Besonders in jenen Regionen, in denen die Impfquote bisher niedrig war, steigt sie nun merkbar an“, hob er hervor. „Wir müssen Ängste und Aggressionen abbauen, wir müssen einladen statt ausgrenzen, aber Freiheit braucht Solidarität”, sprach sich der LH-Stellvertreter für die geplante Impfpflicht aus.

Silvia Bockhorn, Stationsleiterin der Intensivpflege im Klinikum Krems, sagte: „Die Lage in den Spitälern ist sehr dramatisch. Seit Monaten arbeiten wir am Limit. Es ist eine Gratwanderung ob genug Personal vorhanden ist und welche Patientinnen und Patienten operiert werden können. Wir müssen in dieser Zeit zusammenhalten.“

Primar Christoph Hörmann vom Klinikum St. Pölten meinte: „Die Intensivstationen stehen im Brennpunkt, die freien Kapazitäten sind entscheidend, ob der Lockdown beendet werden kann. Durch die Reduktion planbarer medizinischer Leistungen ist die Intensivkapazität hinaufgefahren worden. Es hat in den vergangenen Jahrzehnten nie eine Krankheit gegeben, die so eine hohe Mortalität auf der Intensivstation gehabt hat. Über ein Drittel der Patienten sterben. Diese hohe Mortalität ist psychisch belastend, weil sie auch junge und gesunde Patientinnen und Patienten betrifft.“

Prof. Dr. Karl Zwiauer, Mitglied im nationalen Impfgremium, führte aus: „Seit Beginn des Jahres wurden 5,4 Millionen Personen in Österreich vollständig geimpft und wir haben 66.000 Impfdurchbrüche verzeichnet, das sind 1,2 Prozent. Wenn man diesen Wert vor eineinhalb Jahren prognostiziert hätte, dass eine Impfung so gut wirksam sein kann, dann hätten wir uns alle gedacht, das ist fast unmöglich. Wir haben nun diese Impfung, die wir nur noch akzeptieren müssen und dann haben wir das Mittel in der Hand, um die Pandemie zu beenden“. Aufgrund der aktuellen Daten werde die dritte Impfung ab dem vierten Monat nach der zweiten Impfung empfohlen, so Zwiauer, der auch sagte: „Dann liegt der Impfschutz wieder um die 90 Prozent und ist somit so hoch wir vor der Delta-Variante.“

Markus Klamminger, Direktor für Medizin und Pflege der NÖ Landesgesundheitsagentur, bedankte sich beim Personal, das seit über eineinhalb Jahren diese Pandemie mit aller Kraft bekämpft und unter schwierigen Voraussetzungen arbeitet. Er habe kein Verständnis für die Proteste vor dem Krankenhaus in Baden. „Hier wird das Personal verunglimpft, das im Krankenhaus um das Leben der Patientinnen und Patienten kämpft“, so Klamminger.

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