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BEZIRK KREMS. Der Lockdown zeigt seine erfreulichen Auswirkungen im Sinken der Inzidenzzahlen im Bezirk Krems. Für viele ist er aber auch Anlass, zu Hause aufzuräumen, auszumisten, umzubauen oder neue Bauprojekte umzusetzen. Wenn Neues Platz finden soll, muss Altes entsorgt werden. Die Wertstoffsammelzentren sind dafür ein perfektes und bequemes Entsorgungssystem. Beinahe zu bequem. Sind die WSZ eigentlich für die Entsorgung von Haushaltsabfällen angedacht, nutzen in der Zwischenzeit alle dieses Entsorgungssystem. Die Auswirkungen daraus sind für den Gemeindeverband deutlich spürbar. „Die Abfallmengen sind seit Beginn der Coronakrise deutlich angestiegen. Bei den Sammlungen in den Wertstoffsammelzentren verstärkt Corona nur bereits bekannte Problemfälle, so wie beim Holz“, sagt Günter Weixelbaum, Abfallberater des GV Krems.

Während Holzmöbel aus dem Haushalt wie Sessel, Tische, Regale, Küchenkästen oder ähnliches – also der Sperrmüll aus Holz – weiterhin kostenlos im WSZ abgegeben werden können, gibt es beim Bau- und Flachholz wie Staffeln, Bretter, Spanplatten, Gartenzäune, Gartenhütten usw. eine Änderung. Zwar kann diese Art von Altholz auch weiterhin ins WSZ gebracht werden. Allerdings werden dafür zum jeweils aktuell gültigen Tarif (derzeit 15,40 Euro pro Kubikmeter) auch Kleinmengen dem Anlieferer in Rechnung gestellt. Holzabfälle aus dem gewerblichen Bereich wie Weingartenpfähle oder Weingartenstecken sind ebenfalls kostenpflichtig.

Auch bei Fenster und Windschutzscheiben ändert der GV Krems die Übernahmekriterien. Holz-, Kunststofffenster und Auto-Windschutzscheiben werden ab Mai zum Preis von 5,50 Euro pro Stück im WSZ übernommen. Weiterhin kostenlos können Alu- und Eisenfenster sowie kleinere Fenster aus allen Materialien bis zu einer Kantenlänge von maximal 50 Zentimeter abgegeben werden.

„Die WSZ finanzieren sich aus den Müllgebühren. Sie sind eine Entsorgungseinrichtung für Abfälle, die üblicherweise in den Haushalten anfallen, und zwar in Art und Menge. Bauholz, Gartenhütten, Scheunen, Zäune sind spezifisch anfallende Abfälle. Wir sind nicht mehr in der Lage, diese Bereiche aus dem allgemeinen Budget zu finanzieren. Ebenso nutzen viele Firmen und Gewerbebetriebe unsere Einrichtungen. Auch hier müssen wir bei den Fenstern und Windschutzscheiben die Gratisentsorgung einstellen“, sagt GV-Geschäftsführer Gerhard Wildpert.

Weitere Schritte folgen
Die Maßnahme ist ein erster Schritt in eine verursachergerechte Handhabung der Abfallentsorgung. Ebenso wie bei Bau- und Flachholz werden in den nächsten Wochen auch neue Richtlinien für den Strauch- und Grasschnitt folgen, ein weiteres Problemfeld. Viele fremd- und gewerbliche Nutzungen setzen auch hier dem Sammelsystem in der Logistik und in den Kosten massiv zu. Auf der Strecke bleibt der private Haushalt. „Es ist leider ein unerfreuliches Nebengeräusch: gute und bequeme Sammelsysteme für die Haushalte werden auch gerne von anderen Bereichen mitgenutzt. Im Grunde spricht nichts dagegen, wenn die Kosten dafür auch von den Trittbrettfahrern mitgetragen werden! Daran arbeiten wir und werden entsprechende Maßnahmen setzen“, erläutert Gerhard Wildpert, Geschäftsführer des GV Krems, die Situation.

Der Gemeindeverband Krems betreibt aktuell 17 Wertstoffsammelzentren im Bezirk Krems. Im Jahr 2020 wurden mehr als 3.100 Tonnen Altholz gesammelt und verwertet. Das entspricht einer Steigerung von mehr als 25 Prozent in den letzten beiden Jahren.

Foto: © GV Krems, Abdruck bei Namensnennung honorarfrei.

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