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AUTOTEST Hyundai Kona Hybrid 1,6 GDI 2WD DCT Level 6

Der schmucke Kompakt SUV Hyundai Kona erfreut sich seit seiner Einführung sehr guter Absatzzahlen. War er schon bisher mit Diesel, Benzin- oder Elektroantrieb erhältlich, wird er seit Herbst 2019 auch als Hybrid angeboten. Hat uns zuletzt der Elektroantrieb überzeugt, testeten wir nun diese weitere zukunftsweisende Version des Südkoreaners.

Da der Kona ein stilistisch sehr modernes Auto ist, passt auch die Außenfarbe des Testwagens Acid Yellow ausgezeichnet zum Erscheinungsbild. 4,17 m ist der SUV lang, eigens kreierte Lackierungen für das Hybridmodell und optional erhältliche Dachlackierungen unterstreichen das stimmige Gesamtbild. Auch die 16-Zoll Aluräder – auf Aufpreis 18 Zoll – des Hybridmodelles besitzen ein ganz spezielles Design. Einmal mehr mögen wir den Kona für die klar gezeichnete Linienführung, den durch die ausgestellten Radhäuser gewollten, dynamischen Auftritt sowie schmalen Scheinwerfern mit LED-Tagfahrlichtern und markanten Heckleuchten. Erfreulicherweise ist es beim Kona gelungen, die Kunststoffanbauteile für das Auge gefällig und passend an die Silhouette anzubauen. Chromapplikationen verfeinern die Front und betonen den wuchtigen „Cascading-Kühlergrill“.

Auch nach dem Einsteigen erkennen wir sofort das Kona-Layout. Trotz kompakter Abmessungen ist vorne wie im Fond viel Platz vorhanden, dazu gibt es reichlich Kopf- und Beinfreiheit. Auch die aufwendigere Antriebstechnik samt Batterie wurde unmerklich im Kona „verstaut“, weder im Innen- noch im Kofferraum muss auf Platz verzichtet werden. Der Kofferrum fasst daher unverändert 361 Liter und ist bequem ohne Ladekante zu beladen, bei umgeklappten hinteren Sitzlehnen stehen sogar 1.143 Liter Laderaum zur Verfügung. Kleine Kritik: die Heckklappe öffnet zwar weit, allerdings nicht elektrisch.

Da unser Testwagen den höchsten Ausstattungslevel 6 besitzt, wird Luxus und Sicherheit an Bord GROSS geschrieben. Achtung: Hyundai bezeichnet die einzelnen Ausstattungvarianten als „Levels 3-6“, diese dürfen nicht mit den Levelstufen (1-5) des autonomen Fahrens verwechselt werden!

Das Cockpit ist stylisch zur Gänze schwarz, die Sitze verwöhnen mit weichem Leder. Wir bemerken einige kleinere „Hybridänderungen“ an der Optik, dazu gehören weiße Dekoumrandungen an den Belüftungsdüsen und des Schaltknaufs. Türgriffe, Lenkradspeichen und Lüftungshebel werden hingegen durch glänzend schwarze Akzente betont. Technisch bedingt fallen uns die auf den Hybridantrieb angepassten Anzeigen auf, das über 10 Zoll große Infotainment-Display oben auf der Mittelkonsole unterscheidet sich vom „Elektro-Kona“ ebenfalls durch die geänderte Anordnung der Bedientasten, hier befinden sie sich unterhalb anstatt seitlich des Bildschirmes.

Wir fühlen uns sichtlich wohl, denn unser Testwagen glänzt dank Topausstattung mit höchstem „Wohnkomfort“: Neben Navi wurde ein Krell Premium Soundsystem mit acht Lautsprechern eingebaut, Hyundai Blue Link stellt die Vernetzung des Smartphones mit dem SUV raschest her. Beispielsweise kann dann per Telefon der Kona ver- oder entriegelt werden. Schlecht für Autodiebe oder die es noch werden wollen: die Funktion „Find my car“ findet immer den aktuellen Standort des Koreaners. Ein elektrisches Glas-/Schiededach lässt Sonne ins Auto und Blicke in den Himmel zu. Zusätzlich sind die Sitze vorne belüft- bzw. im Fond beheizbar. An technischen Helferlein erfreuen uns die Rückfahrkamera, LED-Tagfahrlichter, Einparkhilfe vorne, elektrisch verstellbare Vordersitze, Head-Up-Display etc. Mit Assistenten geizt der Kona ebenfalls nicht, erwähnenswert sind die Müdigkeitserkennung, Spurhaltesassistent, autonomer Notbremsassistent inkl. Fußgänger- und Radfahrerkennung, Querverkehrswarner, Spurfolgeassistent etc.

Kommen wir nun aber zum Hybridantrieb: dieser setzt sich aus einem sparsamen 1,6 Liter großen Benzin-Direkteinspritzer mit 105 PS sowie einem Permanentmagnet-Elektromotor zusammen. Mit einer Systemleistung von 141 PS stehen ausreichende 265 Nm an Drehmoment zur Verfügung. Dies merkt man vom ersten Kilometer an, jedes „Durchtreten“ des Gaspedales quittiert der Kona mit kraftvollem Durchzug und ausreichendem Beschleunigungsvermögen. In der Fahrpraxis beweist die Antriebstechnik den hohen Entwicklungsstand. Zwei Fahrmodi stehen zur Verfügung, „Eco“ für besonders wirtschaftliches cruisen, „Sport“ wenn es die Eile gebietet. Apropos eilig: kurvige Landstraßen mag der Kona, dank unter der Rücksitzbank eingebauter Lithium-Ionen-Polymer-Akkus ist auch der Fahrzeugschwerpunkt tief und sorgt für agiles Kurvenhandling bzw. gute Querdynamik. Weiters erwähnenswert: Hyundai setzt nicht wie viele andere Autohersteller bei der Kraftübertragung auf ein CVT-Getriebe, sondern spendiert dem Hybrid ein 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Das auf Wunsch manuelle Schalten der Gänge erfolgt mittels Schaltwippen am Lenkrad, rechts am Lenkrad ziehen bedeutet einen höheren Gang – links einen Gang niederer. Das Ausdrehen der Gänge erfolgt jedenfalls zügig und ohne lautes Aufheulen. Für den Sprint auf 100 km/h brauchen wir 11,2 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 160 km/h begrenzt. Das Triebwerksduo ist sehr gut aufeinander abgestimmt, der Benzinmotor lädt und hält den Elektromotor zumeist auf mindestens einem Viertel der Ladekapazität. Damit bleibt der Kona immer ein flotter Gleiter, selbst auf Autobahnsteigungen stehen Reserven zur Verfügung. In der Stadt zeigt sich der Koreaner wendig und flink. Erst wenn der Elektromotor kurzzeitig zur Gänze entladen wurde, merkt man, dass der Benziner allein auf sich gestellt etwas zäher in den Fahrleistungen wird – dies passiert aber, wenn es der Fahrer nicht will – eigentlich nie. Besonders praktisch finden wir in der Praxis, dass ein manueller Schaltvorgang sofort den Fahrmoduswechsel von Eco auf Sport auslöst und unverzüglich die volle Leistung zur Verfügung steht.

Und wie sparsam ist der Hybrid tatsächlich: auf Kurzstrecken und im Stadtverkehr erzielten wir im Kona Hybrid fast Fabelwerte, auf längeren Autobahnetappen relativiert sich dieser Vorsprung dann etwas nach oben. Aber im Schnitt erreichten wir zwischen 3,8 und 5,3 Liter Super auf 100 km/h! Diese Werte schaffen – bei vergleichbarer Motorleistung – die effizientesten Selbstzünder kaum oder gar nicht.

Fazit: der Kona Hybrid ist ein symphatischer Alltagsflitzer. Das Fahrzeug vereint die positiven Vorteile aller derzeitigen Antriebskonzepte: der klassische Benziner garantiert ausreichende Reichweiten, der Elektromotor bringt Punch, Sparsamkeit und „begrünt“ den Autofahrer. Auch preislich ist der Südkoreaner mittig – zwischen Benzin- und Elektromodell in der Kona-Preisliste angesiedelt. Für all jene, die noch nicht ganz in der Welt der Elektromobilität angekommen sind.

Fotos: © slz

Technische Daten
Hyundai Kona Hybrid 1.6 GDI 2WD 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
Hubraum 1.580 ccm
Systemleistung 101 kW/141 PS
Beschl. 0-100 km/h 11,2-11,6 Sek.
Höchstgeschwindigkeit 160 km/h
Verbrauch komb. 5,0-5,4 l/100 km
CO2-Emission 114-124 g/km
Hyundai Kona Hybrid ab Listenpreis 27.990 Euro
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