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Von einem „ganz großen Tag, mit dem Hoffnung, Zukunft und Perspektive“ verbunden sind, sprach Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am heutigen Samstag bei der Eröffnung des Grenzüberschreitenden Gesundheitszentrums Gmünd und erklärte: „Heute werden zwei Grundsätze unter Beweis gestellt: dass die größten Anliegen der Menschen die größten Aufgaben der Politik sind und dass die Politik nicht an Landesgrenzen haltmachen darf“.

Insbesondere in der Gesundheitsversorgung und der Hilfe dürfe es keine Grenzen geben: „Dabei geht es oft um Minuten, da darf es nicht sein, dass man von Ceské Velenice 60 Kilometer ins nächste tschechische Krankenhaus fahren muss, wenn in Gmünd das Landesklinikum zur Verfügung steht“, betonte Mikl-Leitner und verwies darauf, dass sich das „Bohren harter Bretter“ ausgezahlt habe: „Das Projekt wird von der EU als Vorzeigemodell betrachtet“.

Eröffnung des Grenzüberschreitenden Gesundheitszentrums von “Healthacross” in Gmünd: Adam Vojtech, Gesundheitsminister der Tschechischen Republik, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Ivana Stráská, ehemalige Kreishauptfrau, und Landesrat Martin Eichtinger (v.l.n.r.). Foto: © NLK Burchhart

„Wenn sowohl das Wald- als auch das Weinviertel heute blühende Regionen mit sehr guter Infrastruktur und erfolgreichen innovativen Unternehmen sind, dann hat die EU mit ihren Förderinstrumentarien das ihre zur Realisierung von Visionen beigetragen und geholfen, Europa spür- und fühlbar zu machen“, sagte die Landeshauptfrau abschließend.

Landesrat Martin Eichtinger sprach von einem großen Erfolg der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit: „Heute ernten wir als Familie der Mitgliedsstaaten der EU die Früchte dessen, was 1989 mit dem Fall des Eisernen Vorhangs begonnen hat. Die EU, ohne deren Förderung in der Höhe von 2,5 Millionen Euro aus dem Fonds für ländliche Entwicklung dieses Gesundheitszentrum nicht möglich wäre, steht für die Überwindung der Grenzen. Wenn man sein höchstes Gut, die Gesundheit, dem Nachbarn anvertraut, dann sind die Grenzen tatsächlich überwunden“.

Auch Adam Vojtech, Gesundheitsminister der Tschechischen Republik, sagte: „Gesundheit kennt keine Grenzen. Wie auch schon die Bekämpfung der Pandemie, die ebenfalls keine Grenzen kennt, die Hilfe österreichischer Kräfte beim Tornado und die Kooperation der Rettungskräfte unterstreicht auch das neue Gesundheitszentrum in Gmünd den großen Wert grenzüberschreitender Zusammenarbeit“.

Errichtet wurde das Grenzüberschreitende Gesundheitszentrum in Gmünd im Rahmen von „Healthacross“, einer mehrfach ausgezeichneten niederösterreichischen Initiative für grenzüberschreitende Gesundheitsprojekte, die es mittlerweile mit Südböhmen, Südmähren, der Slowakei und Ungarn gibt. In diesem Zusammenhang ist 2013 der erste tschechische Patient im Landesklinikum Gmünd behandelt worden, mittlerweile sind es insgesamt über 9.000.

Spatenstich für das direkt an der Grenze liegende und in ökologischer Holzbauweise errichtete Grenzüberschreitende Gesundheitszentrum war im Mai 2019. Auf 665 Quadratmetern umfasst es Praxen von Ärzten, Therapeuten und weiteren Professionisten im Gesundheitswesen, in denen sowohl Tschechisch als auch Deutsch gesprochen wird; insgesamt arbeiten hier 40 Menschen.

Geöffnet hat es von Montag bis Freitag zwischen 7 und 12 bzw. 13 und 19 Uhr, erreichbar ist es unter 02852/21220.

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