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Mikl-Leitner/Danninger: 22 Millionen Euro für 4 konkrete Initiativen

„Die Corona-Pandemie führt zu einer großen Bedrohung unserer Gesundheit und vieler Existenzen“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei der heutigen Pressekonferenz im Landhaus in St. Pölten, dass diese „unser Leben verändert“ und dass es vor allem zwei Herausforderungen zu bewältigen gebe: das Leben der Menschen und die Existenzen der Wirtschaft, der Betriebe und ihrer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu schützen. Gemeinsam mit Tourismus-Landesrat Jochen Danninger und Tourismus-Spartenobmann Mario Pulker präsentierte sie heute ein Unterstützungspaket für die heimische Tourismuswirtschaft.

Dass man im Vergleich zu anderen Ländern in Europa und der Welt heute im Gesundheitsbereich so gut dastehe, liege daran, dass man eines der besten Gesundheitssysteme der Welt habe, es sei aber auch nur zu Lasten anderer Bereiche möglich gewesen, führte Landeshauptfrau Mikl-Leitner die Konsequenzen für die Wirtschaftsbetriebe und die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt an und betonte in diesem Zusammenhang das 38 Milliarden-Euro-Paket in Allianz von Bund und Ländern als wichtigen Schritt. Dieses werde aber nicht das letzte sein und es würden noch weitere Maßnahmen auf Europäischer Ebene, seitens des Bundes und des Landes folgen. Eine dieser Maßnahmen sei „unser blau-gelbes Unterstützungspaket für den Tourismus in Niederösterreich“, führte die Landeshauptfrau aus, dass die Hotellerie und Gastronomie jene Branche sei, die nicht nur am stärksten, sondern vor allem auch am längsten von der Krise betroffen sein wird.

„Seit letzter Woche wissen die Betreiber von Gastronomie, Hotellerie und Ausflugszielen, wann und wie sie wieder aufsperren dürfen“, das sei „ein Silberstreif am Horizont der Tourismuswirtschaft“, betonte die Landeshauptfrau, dass man diesen nun mit blau-gelben Initiativen unterstützen wolle: Mit einem Unterstützungspaket in der Höhe von 22 Millionen Euro wolle man die heimischen Betriebe finanziell entlasten, ihnen verstärkt Beratung zukommen lassen und eine Marketingoffensive starten, so Mikl-Leitner. Dazu setze man 4 konkrete Maßnahmen.

Die niederösterreichischen Betriebe werden heuer von ihrer Beitragspflicht, vom sogenannten Interessentenbeitrag, entlastet. Dieser Entfall hilft rund 20.000 Betrieben, das Land übernimmt hier 10 Millionen Euro an Kosten als Soforthilfe. Die diesbezügliche Gesetzesänderung, damit das antragslos von statten gehen kann, wird am kommenden Donnerstag im Landtag beschlossen.

„Zum zweiten sollen sich unsere Gäste in Niederösterreich nicht nur wohl, sondern auch sicher fühlen“, deshalb unterstütze man die Betriebe finanziell bei der Ausstattung von notwendigen Hygiene- und Schutzmaßnahmen, so die Landeshauptfrau.

Niederösterreich sei ein Freizeit-, Tourismus- und Kulturland, man wolle Familien mit Kindern ebenso wie Paare motivieren, in Niederösterreich Urlaub zu machen, betonte Mikl-Leitner die Marketingmaßnahmen.

Vierter Schwerpunkt sei ein umfassendes Beratungsservice für Betreiber von Ausflugszielen und gemeindeeigener Sport- und Freizeitinfrastruktur während der gesamten Sommersaison 2020. Unter der Webseite www.sicher-rausgehen.at, E-Mail info@sicher-rausgehen.at und der Hotline 0800 80 18 800 (täglich 7 bis 22 Uhr) können sich Betreiber informieren.

Die Landeshauptfrau bedankte sich bei Tourismus-Landesrat Jochen Danninger und Tourismus-Spartenobmann Mario Pulker, „die mit sehr viel Kompetenz und Umsicht das Paket vorbereitet haben“ – das Paket sei in Zusammenarbeit von Land Niederösterreich und Wirtschaftskammer Niederösterreich erarbeitet worden und werde auch in Zusammenarbeit umgesetzt. Mikl-Leitner bezeichnete das Paket als „guten und wichtigen Schritt in die richtige Richtung“.

Landesrat Danninger ergänzte, dass mit der Aussetzung des Interessentenbeitrages für das Jahr 2020 „eine langjährige Forderung der Wirtschaft“ umgesetzt werde. „Mit der Aussetzung dieser Abgabe werden nicht nur 9.000 Hotel- und Gastronomiebetriebe entlastet, sondern auch 11.000 Betriebe, die mit dem Tourismus in Niederösterreich in wirtschaftlicher Verbindung stehen“, führte Danninger aus, dass der Interessentenbeitrag damit beispielsweise auch für Bäckereien und Konditoreien sowie Fremdenführer entfalle.

Dass sich die Gäste nicht nur wohl, sondern auch sicher fühlen, darauf ziele die Förderung für Tourismusbetriebe im Bereich der Infektionsprävention ab. „Gefördert werden Investitionen und Hygienemaßnahmen von Beherbergern, Gastronomen und Ausflugszielen, die Partner der Niederösterreich-CARD oder Mitglied der Top-Ausflugsziele sind, als Schutzmaßnahme gegen Infektionen“, informierte der Landesrat, dass dies etwa die Anschaffung von Desinfektionssäulen, berührungslose Spender zur Handdesinfektion, Gesichtsvisiere und Mund-Nasen-Schutz-Masken Glas- oder Plexiglaswände, Desinfektionsmittel, berührungslose Armaturen und dergleichen seien. Wie diese Maßnahmen genau ausgestaltet werden, werde derzeit mit den Branchenvertretern im Detail ausgearbeitet. „Die Förderung wird jedenfalls nach der Betriebsart gestaffelt. Unterstützungen in der Höhe von 500 Euro, 1.000 Euro und 1.500 Euro werden je nach Betriebsart ausbezahlt“, betonte Danninger, dass es sich hierbei um ein sehr einfaches und unbürokratisches Verfahren handle und nach Antragsstellung umgehend eine Akontozahlung an den Betrieb erfolge. „Wir haben das Ziel, dass innerhalb von 5 Werktagen ausgezahlt wird“, so der Landesrat. Anträge können ab 12. Mai bei der Wirtschaftskammer Niederösterreich und beim Landesverband „Urlaub am Bauernhof“ gestellt werden.

Mit der Taskforce „Sicher rausgehen in Niederösterreich“ wolle man die Betreiber von Ausflugszielen und gemeindeeigener Sport- und Freizeitinfrastruktur in der aktuellen Lage u.a. auch in Fragen der Infektionsprävention und Besucherlenkung beraten. Dazu werde eine Infoplattform für Niederösterreichs Ausflugsziele etabliert. „Hierbei können Gäste online einsehen, welche Ausflugsziele an einem bestimmten Tag noch verfügbar sind beziehungsweise wie die Auslastung ist. Das soll das Zusammenströmen größerer Menschenmengen vermeiden helfen und unseren Gästen ein zusätzliches Service bieten, da sie ihr Ticket – kontaktlos und bequem von zu Hause – buchen können“, so Danninger.

Und man wolle Niederösterreich „als die Naherholungsregion Nummer eins für Niederösterreicher und Wiener positionieren“, betonte der Landesrat, dass Zielgruppe Familien mit Kindern und Paare seien, die Erholung und Ruhe suchen. Die Niederösterreich Werbung habe hierzu ein noch nie dagewesenes Marketingpaket geschnürt: „Dazu zählen umfangreiche Print- und Online-Kampagnen, TV- und Hörfunkspots sowie Niederösterreich-CARD-Aktionen“, informierte Danninger, dass es dafür ein Sonderbudget gebe und man ab Mitte Mai mit der Bewerbung in Österreich starten wolle. Mit den präsentierten Maßnahmen wolle man „das Beste aus dem Sommer 2020 machen“.

Tourismus-Spartenobmann Mario Pulker sagte ein „herzliches Danke für die sehr großzügige Unterstützung unserer Branche“. Die vorgestellten Maßnahmen seien dringend notwendig, da die Gastronomie- und Tourismusbetriebe am heftigsten und längsten von der Corona-Krise betroffen seien. „Sie werden unseren Betrieben spürbar helfen“, so Pulker, der informierte, dass im Hintergrund bereits alles programmiert werde, damit die Ansuchen völlig unkompliziert gestellt werden können.

Bei der Pressekonferenz im Landhaus in St. Pölten: Tourismus-Landesrat Jochen Danninger, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Tourismus-Spartenobmann Mario Pulker (v.l.n.r.)

Fotocredit: NLK Pfeiffer

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