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Im Jahr 2017 berichtete die Fachhochschule Wiener Neustadt stolz über einen Absolventen des Bachelor-Studiums Mechatronik, nachdem dessen Bachelorarbeit bei der Mechatronik Plattform Österreich als beste Bachelorarbeit ausgezeichnet worden war. Ein Master-Studium später wurde Christoph Scheiblauer wieder auf die (virtuelle) Bühne gebeten, denn auch diesmal wurde seine Abschlussarbeit als beste des Jahres gewürdigt.

Wiener Neustadt, 4. Dezember 2020 – Mit dem Thema „Identifikation und adaptive Regelung eines Verdichtungsprozesses“ konnte Christoph Scheiblauer damals die Jury überzeugen und den mit rund 1.000 € dotierten Preis für die beste Bachelorarbeit gewinnen. In seiner Masterarbeit beschäftigte er sich mit einer Vision, die viele Pioniere bereits seit längerer Zeit verfolgen – das (teil-)automatisierte Fahren.

In Scheiblauers „Meisterstück“ wurde als wesentliche Komponente des (teil)automatisierten Fahrens ein Spurhalteassistent entwickelt, welcher die Straßen- und Verkehrssituation mit Hilfe von Kamerabildern in Mono- und Stereokonfiguration beurteilt. Wird in der aktuellen Fahrzeugkonfiguration eine Abweichung zur Idealposition festgestellt, erfolgt mit Hilfe eines Lenkeingriffs eine automatische Korrektur der Fahrtrichtung.

Bei der Erstellung des Umgebungsmodells kommen klassische Verfahren der Optik, Bildverarbeitung und der modellbasierten Regelung zum Einsatz, sodass das System als Ergänzung oder unabhängige Alternative zu Konzepten der künstlichen Intelligenz genutzt werden kann. Alle wesentlichen Komponenten des Assistenzsystems sind echtzeitfähig, und in unterschiedlichen realen Fahrsituationen erfolgreich getestet worden.

Mechatronik-Absolvent für Spurhalte-Assistent ausgezeichnet
Preisträger Christoph Scheiblauer im Mechatronik-Labor
Foto: © FHWN

„Das gab es noch nie“
Nach der zweiten Auszeichnung in Folge dachte Scheiblauer, der mit Fug und Recht behaupten kann, einen innovativen Beitrag zur Weiterentwicklung des autonomen Fahrens geleistet zu haben, nicht an Auszeichnungen und Preise, sondern rückte in seiner Dankesrede seine Anfänge in den Vordergrund.

„Ich bin froh, dass es an der FH Wiener Neustadt möglich ist, ein Studium durch die Studiumsberechtigungsprüfung zu beginnen. Das hat mir mit 25 Jahren und einer Elektrikerlehre meinen zweiten Bildungsweg an der FH ermöglicht.“

Sein Studiengangsleiter, Wolfgang Haindl, ist vor allem eines: stolz. „Die Auszeichnung der Mechatronik Plattform unseres Masterabsolventen Christoph Scheiblauer freut mich sehr. 2017 die beste Bachelorarbeit, und dieses Jahr die beste Masterarbeit – das gab es noch nie bei der Mechatronik Plattform. Das bestätigt auch gleichzeitig die hohe Qualität und Aktualität unserer Ausbildungsinhalte“, unterstreicht Haindl.

Alles richtig gemacht
Dass er mit Mechatronik genau den richtigen Weg einschlägt, war Scheiblauer schnell klar. „Bereits beim Durchsehen der möglichen Fachrichtungen war für mich auf den ersten Blick klar, dass ich Mechatronik studieren möchte. Da ich durch meinen damaligen Beruf als Elektroinstallateur und in weiterer Folge als Servicetechniker für Kolbenkompressoren bereits praktische Erfahrungen mit Elektronik, Programmierung und Mechanik machen konnte, war ich begeistert davon, nun auch zu erfahren, wie sich diese Fachgebiete zu Beginn designen und entwerfen lassen. Die engagierten Vortragenden haben mich dazu gebracht, immer einen Schritt weiter zu denken, eine Frage mehr zu stellen und so immer weiter über mich hinauszuwachsen.“

Über die Mechatronik Plattform Österreich
Die Mechatronik Plattform Österreich ist ein Zusammenschluss von acht Fachhochschul-Studiengängen rund um Mechatronik, Automatisierungstechnik und Robotik. Ziele dieser akademischen Vereinigung sind, die Interessen der österreichischen Mechatronik-Szene zu vertreten, den Wissenstransfer hochschulübergreifend zu fördern und die Qualität in der Ausbildung kontinuierlich zu verbessern.

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