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Angedacht | Kommentar von Franz Michael Zagler

Ich kann mich nicht entscheiden. Ist Corona wirklich an ALLEM Schuld oder irritiert mich inzwischen mehr der Mensch?

Der Schock war einmal. Die Appelle, die Krise gemeinsam zu tragen, verhallen zusehends. Wer täglich mit Menschen zu tun hat, kennt den Unterschied. Selbst Hartgesottene begreifen: Der Homo hat sich verändert. Corona hat uns einen Spiegel vor die Nase gestellt – so, als wollte er sagen: „Das bist du wirklich!“ Der Corona-Spiegel ist gnadenlos. Dachten wir noch vor einem Jahr, wie hoch unser empathisches Vermögen ist, müssen wir jetzt Gegenteiliges feststellen. Viele gehen genervt, aggressiv und so miesmutig durch den Tag, als wären sie der Weltverdruss persönlich.

Mal angedacht: Wie wäre es, am Morgen im Badezimmer das Lächeln zu üben? Ein Lächeln aktiviert nicht nur 15 Gesichtsmuskeln, sondern löst im Gehirn positive Gefühle aus und stärkt das Immunsystem. Ansteckend ist es auch noch! Gehen sie durch den Supermarkt und lächeln (trotz Maske!). Nach anfänglichen Irritationen kommt zunächst ein Verhaltenes und später ein Breiteres zurück. Die Medizin weiß, dass ein fröhliches Antlitz Stress, Anspannung und Aggressionen löst, wobei negative Emotionsgeräusche alles nur noch schlimmer macht.

Wir sollten also mehr lächeln – auch wenn uns manchmal das Lachen vergeht. Unsere Kinder machen es vor: Erwachsene lachen ca. 15-mal am Tag, Kinder bis zu 400-mal. Schummeln gilt aber nicht: Denn unser Gehirn weiß ganz genau, ob wir uns dabei quälen, oder ob es von Herzen kommt.

Ein Vorschlag: Die nächsten 10 Tage lächeln sie bewusst alles und jeden an. Notieren Sie die Reaktionen – keine Sorge: es kommen nur Gute. Erzählen Sie mir davon unter f.m.zagler@aon.at.

Foto: © StockSnap/Pixabay

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