Mobilität & Klimaschutz: Land NÖ setzt auf Zusammenarbeit mit Gemeinden

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LR Schleritzko: „Gemeinsam werden Maßnahmen bei Planung, Bau und Angeboten gesetzt.“

(St. Pölten, 12. Dezember 2019) – Egal ob es die Berichterstattung über die Buschbrände in Australien sind, die Schädlingsplage, die unsere Land- und Forstwirte trifft oder die Hitzerekorde der letzten Jahre. Die Auswirkungen des Klimawandels sind für jeden erlebbar. Gemeinsam mit den Verantwortlichen in den Gemeinden will Niederösterreichs Mobilitätslandesrat deshalb den Anteil umweltfreundlicher Mobilität erhöhen.

„Uns ist bewusst, dass wir von einem globalen Problem sprechen. Aber wir sind von einem überzeugt: Nur mit dem Finger auf Klima- und Umweltsünder zu zeigen mag zwar das eigene Gewissen beruhigen. Was aber zählt sind konkrete Taten. Das Land Niederösterreich setzt hier gemeinsam mit den Partnern in den Gemeinden einiges an Maßnahmen bei Planung, Bau und Angeboten um und stellt den Gemeinden über 4 Millionen Euro für derartige Maßnahmen zur Verfügung. Wir nehmen unsere Verantwortung wahr“, so Schleritzko im Rahmen einer Pressekonferenz mit Straßenbaudirektor Josef Decker und Landesverkehrsplaner Werner Pracherstorfer.

„Durch Förderungen für Anrufsammeltaxis, Gemeindebusse, die Errichtung von Öffi-Infrastruktur und Unterstützung bei der Planung und Umsetzung von Radweg- und Straßenbauprojekten soll der Anteil der umweltfreundlichen Mobilität weiter steigen“, gab der Landesrat als Zielvorgabe aus. Zurzeit werden 36 Prozent der Wege in NÖ zu Fuß, mit dem Rad oder im Öffentlichen Verkehr zurückgelegt.

Öffi-Angebot kompensiert CO2-Verbrauch von St. Pölten & Klosterneuburg
Eine der wichtigsten Maßnahme ist der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs. Durch das bestehende Öffi-Angebot werden schon jetzt 700.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. „Die Einsparung entspricht mehr als dem Verbrauch von St. Pölten und Klosterneuburg zusammengenommen. Wir werden diesen Wert durch den Ausbau der Angebote aber nochmals um 30 Prozent steigern können“, erklärte Schleritzko.

In Zusammenarbeit mit den Gemeinden setzt das Land auch auf den Ausbau des sogenannten Mikro-ÖV. „Für Anrufsammeltaxis und Gemeindebusse stehen über 700.000 Euro an Fördermitteln des Landes bereit. Über 100 Gemeinden werden von uns bei derartigen Projekten unterstützt. Alleine die Anrufsammeltaxis wurden 2019 über 130.000 Mal benutzt“, führte der Landesrat aus.

Expertinnen & Experten greifen bei Planung unter die Arme
Förderungen und Unterstützung gäbe es für Gemeinden auch bei der Planung und Umsetzung von klimafreundlichen Mobilitätsmaßnahmen, wie Schleritzko betonte: „Aus dem Nahverkehrsprogramm des Landes können wir mit über 3 Millionen Euro Gemeinden bei der Umsetzung von Nahverkehrs-Infrastruktur oder auch bei betrieblichen Maßnahmen unterstützen. Es geht hier um Busbahnhöfe oder zusätzliche Linienangebote.“

Den Gemeinden zur Seite stehen dabei 10 Mobilitätsmanagerinnen und
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die bei der Planung, Umsetzung und Förderung von derartigen Maßnahmen unterstützen. „Auch hier nimmt das Land NÖ mit 400.000 Euro Geld in die Hand, um die Mobilitätswende mit Fachwissen und Expertise voranzutreiben“, verwies der Landesrat auf eine fachliche Unterstützung für die Gemeinden.

Grünes Herz schlägt auch im Straßendienst
Unterstützung für die Gemeinden kommt auch von einer für viele überraschenden Seite. „Unsere 3.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Straßendienst fallen zwar meist durch ihre Orange Arbeitskleidung auf. Aber in ihnen schlägt ein großes grünes Herz“, so Schleritzko. So hat der Straßendienst mit 91 E-PKW die derzeit größte Elektroflotte im Landesdienst, erzeugt 30 Prozent des Strombedarfs durch eigene Photovoltaikanlagen und hat durch Spritspartrainings den Treibstoffverbrauch um 5 Prozent senken können, was etwa einer Einsparung 5.625 vollen Tankladungen eines üblichen PKWs entspricht.

Auch die Gemeinden können von der Expertise und Unterstützung des Straßendiensts profitieren, wie Landesrat Schleritzko ausführte: „Wir haben einen Leitfaden zum Thema BodenENTsiegelung erstellt und werden über unsere Straßenbauabteilungen darauf achten, dass mehr Grün- und Wasserflächen zum Beispiel bei der Errichtung neuer Ortsdurchfahrten entstehen. Gemeinsam mit den Gemeinden sorgen wir so für ein gutes Mikroklima und einen gesunden Wasserhaushalt.“

Ein wichtiger Schritt ist auch die Berücksichtigung ökologischer Aspekte bei der Vergabe von Straßenbauprojekten. „Zuschlagskriterien sind etwa die Reduzierung von Transportwegen, Verwendung von Recyclingbaustoffen oder die Umweltfreundlichkeit der Baumaschinen, gemessen an deren EURO-Klassen“, informierte der NÖ Mobilitätslandesrat weiter.

Fotos NLK/Filzwieser

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