„Niederösterreich testet“

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LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf informierte zu „Niederösterreich testet“. Foto: © NLK Pfeiffer
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Im Rahmen einer Pressekonferenz im Landhaus in St. Pölten informierten LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig gemeinsam mit Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl und dem Präsidenten des SP-Gemeindevertreterverbandes Rupert Dworak im Beisein des Städtebunds und der Rettungs- und Einsatzorganisationen – Rotes Kreuz, Arbeitersamariterbund, 144 Notruf Niederösterreich, Feuerwehr, Zivilschutzverband, Bundesheer und Polizei über die Testaktion „Niederösterreich testet“ im Rahmen der COVID-Massentestungen des Bundes.

Pressekonferenz zu „Niederösterreich testet“ im Landtagsschiff: LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (vorne) gemeinsam mit Rupert Dworak, Präsident des SP-Gemeindevertreterverbandes, Otto Pendl, Präsident des Arbeitersamariterbundes, Landespolizeidirektor Franz Popp, Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl, NÖ Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner, Vorsitzender der Bezirkshauptleute Josef Kronister, NÖ Militärkommandant Martin Jawurek, Rot-Kreuz-Präsident Josef Schmoll, Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, Christoph Kainz, Präsident des NÖ Zivilschutzverbandes, 144 Notruf Niederösterreich-Geschäftsführer Christof Constantin Chwojka und der Vorsitzende des NÖ Städtebundes Matthias Stadler (v.l.n.r.) Foto: © NLK Pfeiffer

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf sagte, dass am 12. und 13. Dezember rund 1,6 Millionen Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher dazu aufgerufen seien, zum kostenlosen COVID-Antigen-Test zu gehen und sich damit aktiv daran zu beteiligen, die Infektionsketten zu durchbrechen. „Viele Menschen haben keine Symptome und wissen daher nicht, wenn sie andere Leute anstecken“, hielt der LH-Stellvertreter fest, dass das natürlich die Krankheit verbreiten könne, die Pandemie damit verlängert werde und im schlimmsten Fall Menschenleben damit gefährdet werden. Daher appellierte er: „Setzen Sie ein Zeichen des Zusammenhalts in Ihrer Gemeinde und in unserem Land. Machen Sie mit, retten Sie Menschenleben! Sie schützen damit sich selbst und Ihre Lieben!“

Die Entscheidung, die Testungen anders als angedacht am dritten und nicht am letzten Adventwochenende durchzuführen, sei getroffen worden, weil die Aufmerksamkeit jetzt höher sei, um das Weihnachtsfest beruhigter feiern zu können und um mit dem Contact Tracing nicht in die Feiertage zu kommen.

„Die Tests werden in jeder Gemeinde Niederösterreichs stattfinden und auch von den Gemeinden abgewickelt“, informierte Pernkopf, dass man mit bis zu 1.000 Teststraßen rechne, die prinzipiell von 8 bis 18 Uhr geöffnet sein werden, in kleineren Gemeinden könne das selbstverständlich variieren. „Dabei unterstützen das Rote Kreuz, der Arbeitersamariterbund, die Freiwillige Feuerwehr und der Zivilschutzverband“, hielt der LH-Stellvertreter fest, dass an den beiden Tagen rund 20.000 Personen im Einsatz sein werden, tausende bereits bei den Vorbereitungsarbeiten und sagte dafür „Danke“. Pernkopf sprach von einer „Kraftanstrengung des ganzen Landes“, die mit der Gesundheits- und Sicherheitsfamilie Niederösterreich, den 573 Gemeinden und den tausenden Freiwilligen eine breite Basis habe.

Eine Einladung zu „Niederösterreich testet“ ergehe in diesen Stunden postalisch von den Gemeinden an alle Haupt- und Nebenwohnsitzer. Gemäß Empfehlung des Bundes und natürlich freiwillig könnten Eltern auch ihre Kinder ab sechs Jahren testen lassen, Minderjährige müssten natürlich von den Erziehungsberechtigten begleitet werden. In den persönlichen Einladungen, die die Gemeinden per Post verschicken, sind persönliche Testtermine, also ein genauer Zeitpunkt der jeweiligen Testung, angegeben. Seit heute kann man sich auch online unter www.testung.at anmelden, diese Registrierung dient der Erfassung der persönlichen Daten, damit die Testung vor Ort beschleunigt werden kann.

Der LH-Stellvertreter betonte, dass es aber keine digitalen Hürden geben werde, man könne sich auch telefonisch oder vor Ort registrieren. „Zum Test sind eCard bzw. ein Ausweis und wenn möglich. ein Ausdruck der Anmeldung mitzunehmen. Beim Empfang vor Ort wird man so nur mehr nach dem Namen bzw. nach der Sozialversicherungsnummer gefragt. Den Abstrich über Mund oder Nase nimmt medizinisch geschultes Personal des Roten Kreuzes und des Samariterbundes, Sanitäter, Krankenpfleger, Ärztinnen, Ärzte ab“, betonte Pernkopf, dass auch hier für „entsprechende Sicherheit“ gesorgt sei. Außerdem würde das mitarbeitende Personal selbst vor der Testung getestet werden.

„Die Testkits werden vom Österreichischen Bundesheer zentral nach Tulln geliefert, und von dort von der Freiwilligen Feuerwehr weiter in alle Gemeinden verteilt“, informierte der LH-Stellvertreter weiters, dass eine einzelne Teststraße für etwa 50 Personen pro Stunde ausgelegt sei und dafür rechnerisch vier Mitarbeiter pro Station notwendig seien. Wer noch freiwillig mitarbeiten wolle, solle sich direkt bei seiner Gemeinde oder den Einsatzorganisationen melden. Die Einteilung der Mitarbeiter vor Ort übernehmen die Gemeinden gemeinsam mit den Einsatzorganisationen.

„Für die Testpersonen ist die Testung selbst nach ca. zwei Minuten erledigt“, betonte Pernkopf, dass die Teststraße danach wieder rasch verlassen werden solle, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Ca. eine Stunde nach Testung können die persönlichen Ergebnisse online unter www.testung.at selbst abgerufen werden. Positiv getestete Personen werden von der Behörde über das Ergebnis und die weiteren erfordlichen Maßnahmen verständigt. Automatisch wird auch die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde informiert und für diese Person ein PCR- Test in einem bestehenden Drive-In gebucht.

Antigen-positiv getestete Personen würden automatisch einen Quarantäne-Bescheid erhalten, ein negativer PCR-Test hebe den Bescheid auf, bei einem positiven PCR-Test gelte der Quarantäne-Bescheid weiter. Man werde weiter auf das Contact Tracing setzen und deshalb würde das Personal in den Bezirkshauptmannschaften und im Land auch aufgestockt werden, so Pernkopf.

„‚Niederösterreich testet‘ ist eine riesige Freiwilligenaktion“, betonte der LH-Stellvertreter die „gemeinsame Kraftanstrengung des ganzen Landes“ und bedankte sich bei allen Einsatzorganisationen, allen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern und jedem Einzelnen, der an diesen Taqen im Einsatz stehen werde. Vor allem aber rief er alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher dazu auf, bei den Tests mitzumachen: „Besser jetzt zwei Minuten testen lassen, als ungewisse Weihnachten oder gar eine schwere Erkrankung. Schützen Sie sich selbst und ihre Mitmenschen, brechen wir die Infektionsketten, retten wir Leben.“

Landesrätin Königsberger-Ludwig sprach von einer „großen Aktion für alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher und für alle, die in Niederösterreich leben“. Sie betonte, dass die Aktion freiwillig sei, gleichzeitig lade sie aber alle ein, von dem Angebot Gebrauch zu machen. Die Landesrätin führte die Teststrategien des Landes aus, erstens symptomatische Personen zu testen, zweitens Screenings bei vulnerablen Menschengruppen, z.B. in der Pflege, durchzuführen und drittens anlassbezogene Umgebungsuntersuchungen wie im Falle des Postverteilerzentrums Hagenbrunn durchzuführen, um Infektionsketten schnell zu durchbrechen. Die Massentestung sei „eine gute Ergänzung zur erfolgreichen Strategie in Niederösterreich“, so Königsberger-Ludwig.

Etwa 245.000 Absonderungsbescheide habe es in Niederösterreich bereits gegeben und diese hätten dazu beigetragen, Infektionsketten zu durchbrechen, so die Landesrätin weiters. Der Ablauf der Testung sei auf www.testung.at nachzulesen, bedankte sie sich bei 144 Notruf Niederösterreich-Geschäftsführer Christof Constantin Chwojka und seinem Team für die gute Informationswebsite. Diese biete Informationen für die Gemeinden und die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, aber auch für die Bürgerinnen und Bürger.

Ziel dieser großen Flächentestung sei es, asymptomatische und hochinfektiöse Menschen zu erkennen, also jene, die selbst nicht wissen, dass sie das Virus in sich tragen, führte Königsberger-Ludwig weiters aus.

Die Öffnungszeiten für die Drive-In-Stationen für die PCR-Testungen würden ausgeweitet werden, so würden diese statt von 8 bis 16 von Samstag, 12. Dezember bis Mittwoch, 16. Dezember von 8 bis 19 Uhr geöffnet haben. Was das Contract Tracing betreffe, so habe man eine große Anzahl an Personen zur Verfügung gestellt, es stünden 933 Personen für das Contact Tracing zur Verfügung, bedankte sich die Landesrätin bei den Bezirksverwaltungsbehörden und dem Landessanitätsstab.

Gemeinsam werde man die Herausforderung schaffen und damit „einen großen Beitrag in der Bewältigung der Pandemie leisten“, so Königsberger-Ludwig. Abschließend wies sie darauf hin, dass die Tests nur eine Momentaufnahme und damit kein Freibrief seien, unvorsichtig zu sein und appellierte, weiterhin die Maßnahmen einzuhalten.

Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl bedankte sich bei allen Gemeindevertretern und Bürgermeistern für ihre Arbeit, er sei überzeugt, dass die Testungen perfekt organisiert werden. „Die Gemeinden sind rasch und direkt und effizient in der Abwicklung“, so Riedl. Er betonte dabei die Arbeit der Gemeinden als Beitrag, ein gesundes und schönes Fest im Kreise der Familien feiern zu können.

Auch Rupert Dworak, Präsident des SP-Gemeindevertreterverbandes, bedankte sich bei allen Bürgermeistern mit ihren Bediensteten, die Massentestung vorzubereiten. Er betonte außerdem das Freiwilligenheer aus Arbeitersamariterbund, Rotem Kreuz, Feuerwehr und auch Bundesheer und Polizei.

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