Anzeige

LR Teschl-Hofmeister/LR Königsberger-Ludwig: Kooperationen verbessern und erweitern

St. Pölten. Gestern fand auf Initiative von Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister gemeinsam mit Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig der „Runde Tisch gegen Gewalt an Frauen“ statt. Teilgenommen haben die Vertreterinnen und Vertreter aus Opferschutzeinrichtungen, Frauenberatung, Täterarbeit sowie Landespolizeidirektion NÖ, Kriminalamt NÖ, Kinder- und Jugendhilfe, Landesgesundheitsagentur NÖ sowie Schulpsychologie und Bildungsdirektion NÖ. Dabei hat man sich im Laufe der Beratungen auf eine neue Handlungsanleitung für MultiplikatorInnen und die Zivilbevölkerung geeinigt, um Anzeichen häuslicher Gewalt besser erkennen und darauf reagieren zu können.

„Wir haben in Niederösterreich ein gut ausgebautes Netzwerk an Einrichtungen, die Hilfe in Notlagen bieten und es gibt umfangreiches Informationsmaterial zu häuslicher Gewalt mit Anlaufstellen in ganz Niederösterreich. Diese Informationen müssen auch bei der Bevölkerung ankommen. Deswegen dürfen wir nicht müde werden, immer wieder darauf hinzuweisen“, betont Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister in ihrer Einleitung. So zum Beispiel liegen in Supermärkten, Apotheken, Gemeinden, Landeskliniken und vielen anderen Stellen die Folder „Gegen Gewalt an Frauen“ auf, die auch jederzeit vom Land NÖ, Fachstelle Gewaltprävention, 02742/9005 12989, angefordert werden können.

Frauen-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Elisabeth Cinatl (Sprecherin der NÖ Frauenberatungsstellen und Projektleiterin) und Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig

Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig bekräftigt: „Wir müssen den Zugang zur Bevölkerung zu diesem sensiblen Thema schärfen, damit Gewalt gegen Frauen enttabuisiert wird. Dabei dürfen wir die Situation der Kinder und Jugendlichen nicht außer Acht lassen, denn wenn Gewalt in der Familie stattfindet, sind sie entweder selbst betroffen oder leiden darunter, da sie Gewalt miterleben müssen. Das traumatisiert oft ein Leben lang.“

Um den niederschwelligen Zugang noch zu stärken, wurde eine Handlungsanleitung für MultiplikatorInnen und Zivilbevölkerung aufgelegt, der Möglichkeiten eröffnet, wohin man sich in dieser prekären Situation wenden kann oder möchte. Denn nach wie vor ist häusliche Gewalt stark mit Scham behaftet. Zuerst nur darüber reden, wenn man von Gewalt betroffen ist, ist schon ein erster Schritt aus der Gewaltspirale. Frauenberatungsstellen, Frauenhäuser und das Gewaltschutzzentrum helfen hier anonym, kostenfrei und unkompliziert. „Damit diese Informationen auch in den Regionen und Gemeinden und damit bei den Menschen ankommen, werden ab sofort „Regionale Vernetzungsplattformen“ stattfinden. Alle relevanten Einrichtungen in der Region sollen vernetzt werden, das reicht von der Gemeinde, der örtlichen Polizei, der Schule bis zur Apotheke oder GemeindeärztIn“, so Lisi Cinatl, Sprecherin der NÖ Frauenberatungsstellen und Projektleiterin.

Ein wichtiger Themenpunkt der Diskussion war die Durchführung von Fallkonferenzen. Dabei werden bestimmte Vorfälle im Zusammenhang mit Gewalt, insbesondere gegen Frauen und Kinder, analysiert und Maßnahmen für weiteres Vorgehen vereinbart. „In Niederösterreich haben im vergangenen Jahr bereits mehrere Fallkonferenzen stattgefunden, weil es wichtig ist, dass wir uns laufend mit dieser schwierigen Thematik befassen und mit ExpertInnen aus dem Gewaltschutz austauschen“, stellt Landespolizeidirektor Franz Popp fest.

„Gewalt gegen Frauen darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Prävention, Aufklärung über Hilfsangebote und Unterstützung der Betroffenen sind die zentralen Themen, damit Gewalt zukünftig verhindert werden kann. Daher setzt das Land NÖ auf eine gute Zusammenarbeit der Institutionen und unterstützt Projekte zur Eindämmung von Gewalt“, so die Landesrätinnen.

„Auch wenn das Thema kein Anlass zur Freude ist, so möchte ich doch hervorheben, dass ich dieses Zusammenwirken im Rahmen des Runden Tisches als sehr positiv erlebe. Danke an alle, dass sie im Sinne der Betroffenen an einem Strang ziehen, um ein gewaltfreies Leben für alle zu erreichen“, schließt Teschl-Hofmeister den Runden Tisch.

Kontakte zu den Frauenberatungsstellen, Frauenhäusern und zum Gewaltschutzzentrum in Niederösterreich findet man auf der Website des Landes Niederösterreich unter www.noe.gv.at/Frauen sowie unter www.frauenberatung-noe.at. Das NÖ Frauentelefon bietet unter 0800/800 810 anonyme und kostenlose Erstberatung an.

Foto: NLK Pfeiffer

Anzeige