Wirtschaftsstandort NÖ im Notbetrieb

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Foto: Philipp Monihart
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Wirtschafts-Landesrat Jochen Danninger wendet sich in einem Schreiben an die niederösterreichischen Wirtschaftsbetriebe. Dabei unterstreicht er, dass sich der Wirtschaftsstandort Niederösterreich im Notbetrieb befinde und, dass das Land Niederösterreich bereits am Mittwoch einen Haftungsrahmen von 20 Millionen Euro auf den Weg gebracht habe.

Die Corona-Krise stelle die Betriebe und Arbeitnehmer in Niederösterreich vor noch nie dagewesene Herausforderungen. „In den vergangenen Tagen habe ich unzählige Telefonate mit Unternehmern geführt und dabei große Verunsicherung aber auch Verständnis für die Alternativlosigkeit der einschneidenden Maßnahmen geortet: Die Unternehmer wissen, dass diese Einschränkungen für die Gesundheit unserer Bevölkerung unverzichtbar sind. Im Gegenzug wissen wir aber auch alle, dass die Gesundheit der Wirtschaft für den Wohlstand in unserem Land entscheidend ist. Wir müssen somit alles tun, damit aus dieser Gesundheitskrise keine Wirtschaftskrise wird“, erklärt Danninger in seinem Schreiben.

Seit heute sei der Wirtschaftsstandort im Notbetrieb: Tourismusbetriebe haben derzeit geschlossen oder den Großteil ihrer Kunden verloren, der Bund habe Handelsbetriebe – bis auf wenige Ausnahmen – gesperrt, die Exportwirtschaft sei durch die Grenzschließungen massiv eingeschränkt, Gastronomiebetriebe haben heute noch einen eingeschränkten Betrieb und würden ab morgen geschlossen bleiben, die Bewegungsfreiheit im öffentlichen Raum sei stark eingeschränkt.

Deswegen wurden gestern im Parlament wichtige Sofortmaßnahmen mit einem Volumen von vier Milliarden Euro beschlossen. „Damit soll die Zahlungsfähigkeit der Betriebe und die Beschäftigung der Angestellten möglichst aufrechterhalten werden. Ich habe mich besonders für das neue Kurzarbeitsmodell eingesetzt. Das Modell hilft dabei, dass Mitarbeiter in Beschäftigung gehalten werden können“; ergänzt Danninger. Auch das Land Niederösterreich habe bereits am vergangenen Mittwoch einen Haftungsrahmen von 20 Millionen Euro auf den Weg gebracht, der ebenfalls die Liquidität der Betriebe sicherstellen solle (Tel.: 02742/9000-19335; e-mail: stabilisierung@noebeg.at). „Ich bin auch sehr dankbar, dass die Wirtschaftskammer Niederösterreich speziell für kleinere Betriebe mit weniger als zehn Mitarbeitern einen Existenzsicherungszuschuss von bis zu 5.000 Euro unbürokratisch gewährt“, so der Landesrat.

Bund, Sozialpartner und Land Niederösterreich wissen, dass man in den kommenden Wochen, alles unternehmen müsse, um die Betriebe und Angestellten bestmöglich durch diese Ausnahmesituation zu bringen. Danninger dazu: „Der Bundeskanzler hat klargestellt, dass zum beschlossenen 4-Milliarden-Paket weitere Maßnahmen folgen können. Dasselbe kann ich auch für das Land Niederösterreich zusagen.“

Erste Priorität sei nun, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Das gelinge nur, wenn man soziale Kontakte vermeide. „Im Wirtschaftsressort habe ich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewiesen, wo möglich Home-Office zu machen“, meint er. Beratungen – zum Beispiel von der Gründeragentur riz up – sollen nur mehr telefonisch oder online erfolgen. Kredite an Betriebe, die sein Ressort vergeben habe, sollen auf Wunsch der Betriebe gestundet werden. Wirtschaftsförderungen werden weiterhin pünktlich ausbezahlt, diese können unter https://wfp.noe.gv.at/ online beantragt werden. Die wichtigsten Infos für Unternehmen rund um Corona liefert die Hotline der WKO unter der Tel.: 0590900-4352.

„Abschließend möchte ich den Unternehmern und Mitarbeitern im Lebensmittelhandel, in der Bauwirtschaft, in den produzierenden Betrieben, den Gesundheitsbetreiben und vielen mehr danken, die unseren Standort in dieser Ausnahmesituation weiterhin am Laufen halten“, so Danninger abschließend.

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