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Angedacht | Kommentar von Franz Michael Zagler

Zehnmal habe ich Quergedacht. Damit ist jetzt Schluss. Querdenker gibt es bereits genug. Jemanden gedanklich in die Quere kommen, löst noch kein Problem. Deshalb möchte ich in Zukunft andenken.

Ein Beispiel: Die letzte Ausgabe der Stadtlandzeitung berichtete von 71 Naturschutzgebiete in NÖ. Und von der „massiven Sehnsucht nach der Ursprünglichkeit der Natur.“ Gleichzeitig wird täglich wertvoller Boden zubetoniert. Der Querdenker sinnt nach Bebauungsverboten. Bringt aber nicht viel. Denken wir ein Insektenhotel oder mehr natürliche Wiesen an, kommen wir der Natur schon näher.

Das war die Botschaft vier Seiten später: „Natur im Garten.“ Mehr Blühwiesen für Bienen, Schmetterlinge & Co. Statt englischer Rasen Samensackerl für die Honigbiene. Nach Schweinen und Rinder gilt die Biene als drittwichtigstes Nutztier. 80 Prozent der Pflanzen werden von ihr bestäubt.

Mal angedacht: Bienen mögen besonders gern Sonnen- und Glockenblumen, Katzenminze und Löwenzahn. Ließe sich der eine oder andere Quadratmeter im Garten für die Biene reservieren? Oder ein Blumenkasten auf dem Balkon? Wir könnten auch zu Handbestäubern mutieren. Ein Bienenvolk schafft pro Tag 300 000 000 Blüten. Man müsste 1.500 Arbeiter losschicken. Die kosten täglich rund 20.000 Euro. Und das Obst wäre zu klein – vom Markt aussortiert. Die Biene kann es einfach besser.

Haben Sie schon ein Bienenplätzchen angedacht?
Erzählen Sie mir davon unter f.m.zagler@aon.at

Foto: © Oldiefan/Pixabay

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