Coronavirus: Erste Impfungen in Niederösterreich verabreicht

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Foto: Caritas/Franz Gleiss
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„Es ist ein ganz kleiner Stich mit einer ganz großen Wirkung, ein kleiner Stich an einem großen Stichtag für Niederösterreich und ganz Österreich“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner heute, Sonntag, anlässlich der ersten Impfungen gegen das Coronavirus in Niederösterreich. Der Auftakt zur großen Impfkampagne fand im Landespflege- und Betreuungszentrum St. Pölten mit drei Bewohnerinnen sowie sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern statt, weitere Impfungen erfolgen heute noch im St. Pöltner Pflegeheim St. Elisabeth der Caritas.

Impfstart im Landespflege- und –betreuungszentrum St. Pölten, dabei anwesend auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bundesministerin Klaudia Tanner und Karl Zwiauer (Mitglied das Nationalen Impfgremiums). Foto: © NLK Pfeiffer

Der Impfstoff sei „das größte Weihnachtsgeschenk“, hielt die Landeshauptfrau in ihrer Stellungnahme fest. „Ab morgen können insgesamt 1.500 Personen in 22 Landespflegeheimen sowie zwei privaten Heimen geimpft werden“, so Mikl-Leitner: „Dieser Wirkstoff kann Leben retten. Je mehr Menschen sich impfen lassen, desto schneller können die Maßnahmen, die uns alle einschränken, zurückgenommen werden“, appellierte Mikl-Leitner, „sich impfen zu lassen, um sich selber zu schützen und auch das Gesundheitssystem vor Überlastung zu schützen“. Sie selbst werde „mit gutem Beispiel vorangehen“, und sich impfen lassen, so wie es in den Impfphasen festgelegt sei.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Bundesministerin Klaudia Tanner mit den drei Bewohnerinnen des Landespflege- und –betreuungszentrums in St. Pölten, denen als erste den Impfstoff gegen das Coronavirus verabreicht wurde.
Foto: © NLK Pfeiffer

„Wir schreiben in diesen Tagen Geschichte“, meinte Bundesministerin Klaudia Tanner. Das österreichische Bundesheer sei seit Beginn der Pandemie im Einsatz: „Auch jetzt sind wir zur Stelle, wenn es darum geht, zielgerichtet den Impfstoff an Ort und Stelle zu bringen“.

Den ersten Impfungen im Landespflege- und Betreuungszentrum St. Pölten wohnten neben Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Bundesministerin Klaudia Tanner auch die beiden Vorstände der Landesgesundheitsagentur Konrad Kogler und Helmut Krenn sowie der Direktor für Medizin und Pflege, Markus Klamminger, bei. Die Impfungen wurden von Karl Zwiauer, Mitglied das Nationalen Impfgremiums, verabreicht.

 

Auch Gelungener Caritas-Impfstart in St. Pölten

Einige der ersten Covid-19-Impfungen wurden ebenfalls heute an BewohnerInnen und MitarbeiterInnen im Caritas Pflegeheim St. Elisabeth in St. Pölten verabreicht.  Gemeinsam mit Notruf NÖ wurden 100 BewohnerInnen sowie 50 Pflege-MitarbeiterInnen geimpft. 

Auftakt der Caritas-Impfaktion heute im Pflegeheim St. Elisabeth in St. Pölten. Von den rund 140 BewohnerInnen ließen sich zwei Drittel, von den 150 MitarbeiterInnen ein Drittel, schon heute vom Notruf NÖ-Team impfen. Die übrigen BewohnerInnen und MitarbeiterInnen haben in den folgenden Tagen und Wochen die Möglichkeit, sich ebenfalls impfen zu lassen.

Foto: Caritas / Franz Gleiss

„Ich bin sehr froh, dass wir heute mit der Impfung gegen Covid-19 in unserem Pflegeheim St. Elisabeth beginnen konnten. Denn es muss unser aller Anliegen sein, unsere Eltern- und Großelterngeneration weiterhin bestmöglich vor einer Ansteckung zu schützen“, so Caritasdirektor Hannes Ziselsberger. Er dankte dem Team von Notruf NÖ für die Durchführung der Impfung sowie den beiden anwesenden Landesrätinnen Christiane Teschl-Hofmeister und Ulrike Königsberger-Ludwig für die gute Zusammenarbeit in der Bewältigung der Pandemie. „Außerdem danke ich unseren MitarbeiterInnen in der Pflege, in unsere Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen. Ihr Einsatz in den vergangenen Monaten war enorm. Mit der nun verfügbaren Impfung sind wir hoffentlich bald flächendeckend in der Lage, MitarbeiterInnen, KundInnen und betreute Personen diese Impfung anzubieten und sie somit bestmöglich vor einer Covid-Ansteckung zu schützen“, so Ziselsberger.

„Die Aussicht auf den Start der Corona-Impfung und eine damit verbundene Besserung der allgemeinen Situation hat vielen Menschen Hoffnung und Zuversicht in diesem schwierigen Jahr gegeben. Ich bin froh, dass wir mit der verletzlichen Gruppe der Bewohnerinnen und Bewohner unserer NÖ Pflegeeinrichtungen beginnen und den Schutz in unseren Häusern damit nochmals verstärken können. Trotzdem muss uns klar sein, dass uns auch die Hygienemaßnahmen und Regeln zum Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner noch weiter begleiten werden. Der Impfstart kann ein erster Schritt in Richtung Normalität sein“, so Sozial-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.

Caritasdirektor Hannes Ziselsberger, Jens Nather-Zwickl, Leiter Caritas Pflegeheim Haus St. Elisabeth; Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig; Yvonne Romako, Mitarbeiterin Haus Elisabeth; Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Marlene Schagerl, Mitarbeiterin Haus Elisabeth;
sitzend v.l.: Elfriede Höllriegel, Bewohnerin 86 Jahre; Maria Krumpel, Bewohnerin 95 Jahre; Christine Dietl, Bewohnerin 89 Jahre Foto: Caritas/Franz Gleiss

“Ich freue mich, dass wir mit dem Start der Impfungen in Niederösterreich einen großen Schritt im Kampf gegen Corona machen. Dass wir in einer Pflegeeinrichtung beginnen, ist wichtig und richtig. Hier leben Menschen, deren Krankheitsverläufe oft sehr schwer sind und arbeiten Menschen, die zur Aufrechterhaltung unseres Pflege- und Gesundheitswesens unverzichtbar sind. Schritt für Schritt werden wir in weiterer Folge die Gruppen erweitern und ich bin überzeugt, dass die Impfbereitschaft steigen wird, je mehr Normalität wir damit zurückbekommen”, so NÖ Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig.

Als eine der ersten wurde heute Maria Krumpel geimpft. Die 95-jährige wohnt seit 6 Jahren im Caritas-Pflegeheim und meint: „Ich lasse mich impfen, denn ich möchte meine Kinder, Enkelkinder und Urenkelkinder jederzeit unbeschwert sehen können.“ Christine Dietl, 89 Jahre alt, ergänzt: „Ich lasse mich impfen, weil dann muss ich mir keine Sorgen mehr machen. Ich bin geschützt und es kann mir weiterhin so gut gehen wie jetzt.“

Mit gutem Beispiel voran ging heute auch Jens Nather-Zwick, der Leiter des Caritas-Pflegeheims: „Wir hatten bis heute keinen positiven Coronafall bei unseren Bewohnerinnen und Bewohnern im Pflegeheim. Ich bin daher dankbar und froh, dass ab nun auch die Covid-Impfung zur Verfügung steht.“ Stationsleiterin DGKP Marlene Schagerl sagt: „Ich habe Vertrauen in die Wissenschaft. Dank der heutigen Impfung kann ich meinen Dienst wieder beruhigter antreten.“

Neben dem Pflegeheim St. Elisabeth mit 140 BewohnerInnen, betreuen und pflegen rund 800 PflegemitarbeiterInnen der Caritas der Diözese St. Pölten im Rahmen der mobilen Pflege mehr als 4.000 Kundinnen und Kunden im Wald- und Mostviertel sowie im Zentralraum Niederösterreichs.

 

Nach dem heutigen Auftakt werden ab dem morgigen Montag 1.500 Personen in 22 Landespflegeheimen sowie zwei privaten Heimen geimpft werden. Ab dem 12. Jänner werden Impfungen für das Personal im Gesundheitsbereich mit hohem Expositionsrisiko in Krankenhäusern, den Rettungsdienst und das testende Personal, mobile Gesundheitsdienste, Ordinationen bestimmter Fachrichtungen und Hochrisikogruppen bereitstehen.

 

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