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Nachhaltige und ressourcenschonende Alternative im Gemüsebau

Das Konzept des sogenannten „Marktgartens“ bzw. „Market Gardening“ erfreut sich immer größeren Zuspruchs, weil auf kleinem Raum auf Dauerbeeten ein ökologischer Gemüsebau möglich ist. Geringe Investitionskosten sorgen zudem noch für die ökonomische Rentabilität. Diese Form der kleinstrukturierten Landwirtschaft wird seit diesem Jahr an der Landwirtschaftlichen Fachschule (LFS) Mistelbach erprobt. „Das Modell des ‚Marktgartens‘ eröffnet vor allem für die Direktvermarktung praktikable Perspektiven. Aufgrund des geringen Finanzbedarfs ist diese nachhaltige und ressourcenschonende Alternative im Gemüsebau besonders für junge Menschen interessant“, betont Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. „Damit wird eine saisonale Gemüsevielfalt geboten, bei deren Produktion die Umwelt geschont wird. Ich danke den Verantwortlichen an der Fachschule Mistelbach, dass sie den Mut und Pioniergeist zeigen neue Wege in der Landwirtschaft zu gehen“, so Teschl-Hofmeister.

Direktorin Veronika Schreder, Praxislehrer Mathias Schimmer, Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Landtagsabgeordneter Manfred Schulz im Marktgarten der Fachschule Mistelbach
Foto: © Jürgen Mück

„Die Schülerinnen und Schüler lernen mit dem ‚Marktgarten‘ eine innovative Bewirtschaftungsform kennen, mit der das ganze Jahr hindurch Gemüse produziert werden kann. Denn hier kultivieren wir auch frosthartes Wintergemüse“, betont Direktorin Veronika Schreder. „Die Vermarktung erfolgt über den Hofladen am Schulstandort – lange Transportwege werden somit vermieden. Ein Teil des Gemüses findet auch in der Schulküche Verwendung“, so Schreder. Das Gemüsesortiment besteht derzeit aus Blattsalat, Paradeiser, Paprika, Karotten, Rot- und Weißkraut. Aber auch Wintergemüse, wie Kohlsprossen, Asiasalate, Spinat und Jungzwiebel, wird im Folientunnel ohne Beheizung gezogen.

Der Marktgarten: Nachhaltige Mikrolandwirtschaft ohne Pestizide
„Market Gardening“ ist biointensiver Gemüseanbau auf kleiner Fläche, der sich an den regenerativen Prinzipien der Permakultur orientiert. Diese nachhaltige Bewirtschaftungsform wurde erstmals im 19. Jahrhundert in Frankreich angewendet. Mit der Veröffentlichung des Buches „The Market Gardener“ vom Kanadier Jean-Martin Fortier im Jahr 2012 erreichte die nachhaltige Mikrolandwirtschaft eine breite Öffentlichkeit.

Im „Marktgarten“ stehen die Pflanzen in viel engeren Abständen, als etwa im Hausgarten oder beim konventionellen Gemüsebau. Damit ist der Boden dauerhaft beschattet und er wird auch nicht umgegraben, was den Unkrautdruck deutlich verringert. Bei der Bearbeitung ist viel Handarbeit notwendig, wodurch das Bodenleben gefördert wird. Zudem wird durch den Einsatz von hochwertigem Kompost die Bodenstruktur verbessert. Mit einer ausgeklügelten Fruchtfolge können die unterschiedlichen Wachstumszeiten der Pflanzen optimal genutzt werden. Je Beet sind dadurch mehrere Ernten pro Jahr möglich. Ein breites Spektrum an Arten und Sorten ist im Gemüsegarten garantiert.

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