Landwirtschaftskammer NÖ: Import ausländischer Erdäpfel gefährdet Versorgungssicherheit

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Landwirtschaftskammer NÖ-Vizepräsident Lorenz Mayr

Die Versorgung mit heimischen Erdäpfeln kann lückenlos sichergestellt werden. Darüber haben die Landwirtschaftskammer NÖ und die Interessengemeinschaft Erdäpfelbau (IGE) bereits im Jänner informiert. Dennoch wird wie in der Vergangenheit ausländische Ware in den Supermärkten angeboten. Für Landwirtschaftskammer NÖ-Vizepräsident Lorenz Mayr ist der Import ausländischer Erdäpfel unter diesen Voraussetzungen unverständlich.

Die Landwirtschaftskammer NÖ und die Interessengemeinschaft Erdäpfelbau (IGE) haben bereits zu Jahresbeginn darauf aufmerksam gemacht, dass die heimischen Bäuerinnen und Bauern ganzjährig Erdäpfel in bester Qualität liefern können. Trotzdem sind auch jetzt wieder Frühkartoffel aus dem Ausland in den Supermarktregalen zu finden. Ein am Wochenende durchgeführter Check im Lebensmittelhandel hat ergeben, dass bei Penny, Merkur, Billa und Metro Erdäpfel aus Ägypten in den Regalen zu finden sind. Auch Spar hat angekündigt, von Importen nicht abzusehen. „Es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, warum Erdäpfel klimaschädlich importiert werden, wenn genügend österreichische Ware vorhanden ist. Zudem kommen die ausländischen Erdäpfel aus Ländern, wo deutlich niedrigere Umwelt- wie auch Sozialstandards gelten als in der österreichischen Landwirtschaft“, ist Lorenz Mayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer NÖ verärgert. „Wir haben in den letzten Jahren ausführlich darüber informiert, nach welch hohen Standards die heimischen Landwirte produzieren und dass wir die Versorgung mit Erdäpfeln aus Österreich sicherstellen können. Daher appellieren wir einmal mehr an den Handel, der hier ebenfalls große Verantwortung trägt, auf den Import ausländischer Erdäpfel zu verzichten und auf heimische Qualität zu setzen. Ansonsten wird die regionale Landwirtschaft geschwächt und in der Folge die Versorgungssicherheit in unserem Land gefährdet“, so Mayr.

Bewusst zu heimischen Produkten greifen

„Ein wichtiger Partner ist für uns Bäuerinnen und Bauern der Konsument. Jeder, der beim Lebensmitteleinkauf die Regionalität in den Vordergrund stellt, unterstützt die heimische Produktion und trägt dazu bei, die Eigenversorgung sicherzustellen“, betont Mayr. Der Konsument müsse österreichische Lebensmittel aber auch erkennen und von ausländischen Produkten unterscheiden können. Mayr weiter: „Daher ist eine klare Herkunftskennzeichnung so wichtig. Denn nur dann können sich die Konsumenten bewusst für österreichische Qualität entscheiden.“ Es lohne sich, sich die Verpackung genau anzusehen und das Etikett genau zu lesen. Denn oft lässt die Verpackung nicht erkennen, woher ein Produkt kommt. Das gilt insbesondere dann, wenn die Ware, so wie häufig auch Erdäpfel, in großen Gebinden nach Österreich kommt und erst hier in kleine Einheiten abgepackt wird. „Abgepackt in Österreich“ heißt nicht, dass ein Lebensmittel in Österreich erzeugt wurde. „Ein genauer Blick zahlt sich also aus. Ein verlässlicher Wegweiser für garantiert regionale Herkunft ist das AMA-Gütesiegel, hier kann sich der Konsument sicher sein“, sagt Mayr.

Ernte der „Heurigen“ beginnt Ende Mai/Anfang Juni

Im konkreten Fall der Erdäpfel hat Mayr noch einen weiteren Tipp für die Konsumenten: „In Österreich beginnt gerade erst das Pflanzen der Erdäpfel, die dann Ende Mai/Anfang Juni als ‚Heurige‘ angeboten werden. Das heißt im März können ‚Heurige‘ noch nicht aus Österreich kommen. Alle Frühkartoffel, die jetzt im Supermarktregal angeboten werden, kommen aus dem Ausland.“ Unvergleichlich sind die echten „Heurigen“ auch im Geschmack und punkten mit dünner Schale. Sie kommen schließlich frisch auf die Teller der Österreicher – im Gegensatz zu Frühkartoffeln aus dem Ausland, die bereits jetzt im Winter zu uns kommen, ausgereift sind und eine feste Schale haben. „Österreichische Erdäpfel sind eben ein erstklassiges Genussprodukt“, so Mayr abschließend.

Foto: LK NÖ/Philipp Monihart

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