Landwirtschaftskammer NÖ verstärkt Kommunikation

2360
Daniela Morgenbesser, Leiterin der Abteilung Agrarkommunikation der LK NÖ
Anzeige

Als erste Landes-Landwirtschaftskammer bündelt die Landwirtschaftskammer NÖ die Ressourcen in den Bereichen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Gesellschaftsdialog und stellt sich mit der Abteilung Agrarkommunikation neu auf. Für Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager ist dieser Schritt wichtiger denn je: Die Anzahl der in der Land- und Forstwirtschaft tätigen Menschen wird immer geringer und somit auch der direkte Bezug zur bäuerlichen Arbeit. Diese Entfremdung ist mitunter die Ursache für viele gesellschaftliche Debatten. Es braucht daher eine bewusste Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit.

„Wir müssen noch intensiver erklären, wie Land- und Forstwirtschaft in Niederösterreich funktioniert und verstehen es als zentralen Bestandteil der Interessenvertretung, deutlich mehr über das bäuerliche Tun zu kommunizieren. Das haben wir auch in unserem Zukunftsplan bis 2025 fest verankert. Eine schlagkräftige Öffentlichkeitsarbeit ist eine unserer wesentlichen Aufgaben. Mit der neuen Abteilung Agrarkommunikation schaffen wir nun auch die entsprechende Organisationsstruktur dafür“, erklärt Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer NÖ. Die viel zitierte Entfremdung der Gesellschaft von der Landwirtschaft führt zu Entwicklungen, die bäuerliche Betriebe unter starken gesellschaftlichen Druck stellen, begründet Schmuckenschlager den Ausbau der Kommunikation. Viele Leistungen der Land- und Forstwirtschaft werden als selbstverständlich betrachtet. Moderne Bewirtschaftungsverfahren beäugen viele tendenziell skeptisch. Das fehlende Wissen über die Herstellung unserer Lebensmittel und Rohstoffe gepaart mit einer Dominanz von Werbebildern in den Medien, führen zu falschen Erwartungshaltungen in der Gesellschaft.

Daniela Morgenbesser wird Abteilungsleiterin

Die Leitung der neu geschaffenen Abteilung Agrarkommunikation übernimmt Daniela Morgenbesser. Die 40-Jährige kommt aus einer Bauernfamilie im südlichen Niederösterreich, lebt heute im Waldviertel und ist Absolventin des Francisco Josephinum Wieselburg sowie der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik. Morgenbesser ist bereits seit 2002 in der Landwirtschaftskammer NÖ tätig. Nach ihrer Beratungstätigkeit in der Bezirksbauernkammer Waidhofen an der Thaya wechselte sie 2006 in die lk-projekt GmbH, deren Geschäftsführerin sie seit 2013 war, und leitete seit dem Vorjahr auch das Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, das nun mit dem Referat Gesellschaftsdialog in der Abteilung Agrarkommunikation vereint wird.

Schwerpunkte im Jahr 2021

Die Leistungen der Land- und Forstwirtschaft gehen weit über die Lebensmittel- und Rohstoffproduktion hinaus. „Die Bäuerinnen und Bauern übernehmen Verantwortung für alle Lebensbereiche in der Gesellschaft. Wir wollen für und mit den bäuerlichen Betrieben den Weg für eine gute Zukunft der heimischen Land- und Forstwirtschaft bereiten. Dazu gehört auch der Dialog mit der Bevölkerung“, sagt Schmuckenschlager. Für das Jahr 2021 hat die Landwirtschaftskammer NÖ folgende Schwerpunktthemen festgelegt:

  • Versorgungssicherheit

Die Bäuerinnen und Bauern leisten einen zentralen Beitrag zur Krisensicherheit und versorgen die Menschen mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln und Rohstoffen. Wir wollen der Bevölkerung näherbringen, dass der bewusste Einkauf regionaler Produkte diese Versorgungssicherheit erhöht.

  • Gemeinsame Agrarpolitik

Die Gelder der EU-Agrarpolitik haben wesentlichen Einfluss auf das Einkommen der Bäuerinnen und Bauern, auf die Ausrichtung der Betriebe sowie auf die Art der Bewirtschaftung. Gewisse Standards können nur auf europäischer Ebene und nicht allein in Österreich umgesetzt werden, da ansonsten entstehende Wettbewerbsverzerrungen unsere heimischen Familienbetriebe massiv gefährden würden.

  • Klimaschutz

Die Land- und Forstwirtschaft ist selbst von der Klimaveränderung betroffen. Gleichzeitig ist sie aber auch Teil der Lösung, denn die Bäuerinnen und Bauern betreiben Klimaschutz durch die nachhaltige Produktion von Lebensmitteln, Rohstoffen und Bioenergie. Das ist es, was wir den Menschen erklären wollen. Zudem unterstützt die Landwirtschaftskammer die Bäuerinnen und Bauern bei der notwendigen Anpassung an die Klimaveränderung.

  • Tierwohl

Tierwohl gewinnt immer mehr an Bedeutung und ist eine wesentliche Forderung der Gesellschaft. Die Bäuerinnen und Bauern haben ein ureigenes Interesse daran, dass es ihren Nutztieren gut geht. Sie kennen ihre Tiere am besten. Wir stellen die Beziehung der Landwirte zu ihren Tieren in den Mittelpunkt. Höhere Tierwohlstandards sind in der Regel mit höheren Kosten verbunden, eine größere Zahlungsbereitschaft für tierische Erzeugnisse fördert daher Tierwohl.

  • Biodiversität

Die heimischen Bäuerinnen und Bauern sorgen mit ihrer Bewirtschaftungsweise für Vielfalt in der offenen Landschaft sowie im Wald. Und damit sorgen sie auch für Biodiversität. Wir wollen der Gesellschaft erklären, dass aktive Land- & Forstwirtschaft sowie Artenvielfalt kein Widerspruch in sich ist, sondern diese Bereiche untrennbar miteinander verbunden sind.

  • Pflanzenschutz

Pflanzenschutz wird in der öffentlichen Meinung stark kritisiert. Aber Pflanzengesundheit ist mehr, als nur der Einsatz von Betriebsmitteln. Vielfältiger, präziser und sorgsamer Pflanzenschutz ist die Bedingung für Versorgungssicherheit und er ist notwendig, um gesunde Pflanzen zu erzeugen und zu ernten. Wir kommunizieren Pflanzenschutz nicht zum Selbstzweck, sondern verbinden ihn mit den Themen Versorgungssicherheit, Biodiversität und Klimaschutz und stellen so den unmittelbaren Nutzen von Pflanzengesundheit in den Vordergrund.

Foto: LK NÖ/Georg Pomassl

Anzeige