„Region braucht Kultur“

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Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Kultur.Region.Niederösterreich-Geschäftsführer Martin Lammerhuber präsentierten eine Deklaration, eine Studie sowie eine Kampagne zur Bedeutung der Regionalkultur in Niederösterreich. Foto: © NLK Burchhart
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Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner stellte heute mit Martin Lammerhuber, Geschäftsführer Kultur.Region.Niederösterreich im Hof des Palais Niederösterreich eine Studie zur Bedeutung von Regionalkultur in Zeiten von Corona vor und präsentierte eine „Deklaration zur Bedeutung der Regionalkultur“.

Jährlich finden in Niederösterreich über 200.000 Veranstaltungen im Bereich der Regionalkultur statt, 100.000 Ehrenamtliche und Freiwillige engagieren sich im Kulturbereich in Niederösterreich und 500.000 Stunden pro Woche werden für Kunst und Kultur in Niederösterreich aufgebracht. Mit diesen Zahlen untermauerte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner exemplarisch die Bedeutung der Kulturlandschaft in Niederösterreich: „Der Kulturlandschaft kommt in Niederösterreich seit jeher ganz große Bedeutung zu. Wir setzen auf Hoch- und Breitenkultur, denn Kunst und Kultur muss an allen Ecken Niederösterreichs spürbar sein.“ Kultur sei sinnstiftend, gebe Kraft und habe daher einen ganz hohen Stellenwert. „Daran hat sich in der Corona-Krise nichts geändert“, unterstrich die Landeshauptfrau. Das bestätige eine neue Integral-Studie: Laut dieser würden mit regionaler Kultur am häufigsten Heimat, Tradition, Gemeinschaft und Nähe assoziiert. In Zeiten der aktuellen Corona-Krise gaben zudem 76 Prozent von insgesamt 1.000 Befragten an, das gesellige Zusammenleben in der Gemeinde zu vermissen. 71 Prozent vermissen es zudem, gemeinsam kulturelle Veranstaltungen genießen zu können und 54 Prozent vermissen die Vereinsarbeit in der Gemeinde.

Man merke, so Mikl-Leitner, dass die Menschen sich engagieren wollen. „Das virtuelle Angebot war wichtig, um Kunst und Kultur in der Krise spürbar und fühlbar zu machen, aber die Live-Events fehlen und damit der direkte Zugang zwischen dem Publikum und den Kulturschaffenden.“ Kunst und Kultur sei eine wichtige Lebensader in den Gemeinden und Regionen. Im Moment sei die Kulturszene jedoch durch Unsicherheiten, vor allem im Hinblick auf Veranstaltungen, geprägt. Mikl-Leitner hoffe, dass weitere Details kommen, um offene Fragen zu beantworten. Denn es brauche große, internationale Festivals genauso wie die vielen kleinen Veranstaltungen.

Die Kultur.Region.Niederösterreich präsentierte die „Deklaration zur Bedeutung der Regionalkultur“. Die Landeshauptfrau dazu: „Das ist ein großes Bekenntnis für die Kultur. Damit versichern wir, dass wir hinter den Kulturschaffenden stehen. Nicht nur in schönen Zeiten, sondern auch in schwierigen Zeiten. Kunst und Kultur wird weiterhin die Wichtigkeit haben, die sie in der Vergangenheit hatte.“ Mit der Deklaration streiche man in 15 Punkten den Wert und die Rolle der Regionalkultur für die Gesellschaft hervor. „Regionalkultur steht aktuell unter einem besonderen Druck, weil sich in Krisen Prioritäten verständlicherweise zuerst auf andere Prioritäten richten“, so Lammerhuber. Begleitet wird die Deklaration durch die Kampagne „Region braucht Kultur – Kultur braucht Region“. Ebenso wie die Deklaration soll die Kampagne über Plakate und Gemeindepackages aufzeigen, dass Regionalkultur eine Notwendigkeit und keine Selbstverständlichkeit ist. Und nicht zuletzt soll sie Menschen in den Regionen dazu animieren, die kulturellen Angebote in nächster Nähe zu nutzen.

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