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Zum Ausbau der Test- und Impfkapazitäten sowie zu den geplanten Landes-Impfzentren fand ein Pressegespräch im NÖ Landhaus statt. Dabei u. a. am Podium: LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, Patientenanwalt Gerald Bachinger, Impfkoordinator Christof Constantin Chwojka sowie Vertreter der Städte und Gemeinden.

Es gehe nun darum, die Test- und Impfkapazitäten weiter zu erhöhen, sagte LH-Stellvertreter Pernkopf eingangs. Das Testen werde weiterhin wichtig bleiben, da etwaige Öffnungsschritte mit Eingangstests verbunden sein werden, verwies er auf derzeit rund 700 Teststraßen in Niederösterreich. Insgesamt seien dort rund 5,8 Millionen Antigen-und PCR-Tests durchgeführt worden, aktuell zähle man rund 75.000 Tests pro Tag. Was die Verwendung der „Nasenbohrer-Tests“ betreffe, warte man auf die Verordnung des Ministeriums, forderte Pernkopf hier „rasches Handeln“ ein.

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig. Foto: © NLK Pfeiffer

„Die Strategie Testen und Impfen wirkt“, zeigte sich der LH-Stellvertreter überzeugt. So gebe es in den Pflege- und Betreuungszentren derzeit nur noch sieben infizierte Bewohner, Ende November seien es über 400 gewesen. Insgesamt hätten bisher rund 420.000 Menschen in Niederösterreich bereits eine Impfung gehabt oder hätten einen konkreten Termin zur Impfung, das entspricht rund einem Drittel der gesamten impfbaren Bevölkerung in Niederösterreich. 84 Prozent aller Über-80-Jährigen hätten bereits eine Impfung oder einen Termin, bei den Über-65-Jährigen sind es 74 Prozent. Mit den Landes-Impfzentren stelle man sich auf die von der Bundesregierung angekündigten größeren Liefermengen ein. Mit den Impfzentren sei man „maximal flexibel“, und man freue sich auf den Zeitpunkt, an dem mehr Impfstoffe kommen als angekündigt: „Wir werden das schaffen“.

Von einer „Bewegung leicht nach unten“ sprach Landesrätin Königsberger-Ludwig mit Blick auf die aktuellen Zahlen der Neuinfektionen. Das „große gemeinsame Ziel“ sei jetzt, eine Überlastung der Intensivstationen hintanzuhalten. Die 7-Tages-Inzidienz in Niederösterreich betrage derzeit 261,5 und das zeige, „dass wir noch ein großes Stück Weg vor uns haben“.

Im Blick auf die Impfungen hielt sie fest, dass es jetzt um Strukturen gehe, um viele Menschen möglichst rasch impfen zu können. Daher werde man zusätzlich zu den Impfungen in den Ordinationen der niedergelassenen Ärzte 20 blau-gelbe Impfzentren aufbauen. Diese werden von Montag bis Sonntag geöffnet haben, hob sie als einen der großen Vorteile hervor: „Wir werden in jedem Bezirk ein blau-gelbes Impfzentrum errichten.“ Damit wolle man Kontinuität gewährleisten, um zu garantieren, dass der Impfstoff rasch verimpft werde, aber auch Flexibilität, um auf schwankende Liefermengen zu reagieren.

Man trete nun in der Pandemiebekämpfung in eine neue Phase, meinte Patientenanwalt Bachinger. Von einer „Mangelwirtschaft“ bei den Impfstoffen komme man in eine Phase, in der es darum gehe, „dass wir große Teile der Bevölkerung schnell impfen müssen“. Die vorgesehenen Impfzentren könnten das ergänzend zum niedergelassenen Bereich „in großer Qualität und hochprofessionell“ bewältigen.

Es müssten verschiedene Strukturen genutzt werden, damit die Abwicklung der Impfungen „schnell und effizient über die Bühne gehen“ könne, meinte auch Städtebund-Präsident Stadler. Wichtig für die Städte und Gemeinden sei vor allem auch die Servicequalität, sprach er u. a. auch die Öffnungszeiten an.

Die Buchungsplattform funktioniere sehr gut, berichtete Impfkoordinator Chwojka: „Die Leute buchen Termine in ihrer Nähe und möglichst rasch.“ Die besonders schützenswerten Gruppen seien geimpft oder mit Terminen versorgt, betonte er: „Wenn mehr Impfstoff kommt, wollen wir raschest die Altersgruppen von oben nach unten impfen.“

Von einer hervorragenden und professionellen Zusammenarbeit bei den Testungen in den Gemeinden berichteten die Gemeindevertreterverbände von VP und SP, vertreten durch Landesgeschäftsführer Gerald Poyssl bzw. Vizepräsident Wolfgang Kocevar. Der Leiter der Gruppe Gesundheit und Soziales, Filip Deimel, informierte über die rechtlichen Grundlagen der Landes-Impfzentren, aus seinen Erfahrungen in der Praxis berichtete der in einer Impfstraße tätige Allgemeinmediziner Marco Leonardelli aus Hainburg. Aus seiner Sicht sei das Konzept der Landes-Impfzentren „sehr durchdacht“ und ein „gangbarer Weg“ um eine schnelle Durchimpfungsrate zu erreichen, hielt er fest.

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